Schandmaul : Narrenkönig

Folk Rock / Germany
(2002 - Fame Records)
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Las palabras


1. Walpurgisnacht

Der Mond scheint voll und klar,
taucht die Welt in bleiches Licht.
Nebel - sonderbar -
verschleiern Sein und Sinne.

Magisch strahlt der Ort,
zieht uns an mit seiner Macht.
Ich muss fort - es ist Walpurgisnacht!

Stetig steil bergauf,
dorthin wo das Feuer lodert.
Zieht uns in ihren Bann,
der Gottheit wilde Meute.

Nah an der Feuersglut,
verschmelzen wir zu einem Körper,
werden eins mit der Walpurgisnacht!

[4x]
Rundherum ums helle Feuer,
rundherum im wilden Tanz,
kreisen Körper, Geister, Blicke,
berühren sich im Fluge!

Sieh' ein Rabe fliegt,
hinaus ins dunkle, weite Land.
Auf seinen Schwingen liegt
mein innigster Gedanke.

Mag er ihn bewahren,
auf diese Weise weitertragen,
weit in die dunkle Walpurgisnacht.

Einen Moment lang sah ich
diese Welt aus seinen Augen.
Einen Moment lang spürt' ich
seine freie Seele.

Als der Morgen graut,
ist er dem Blick entschwunden -
es neigt sich diese Walpurgisnacht

[6x]
Rundherum ums helle Feuer,
rundherum im wilden Tanz,
kreisen Körper, Geister, Blicke,
berühren sich im Fluge!


2. Das Seemannsgrab

Am ersten Tag - es graut der Morgen, der Jüngling holt die Netze ein.
Es ist bitterkalt, die Brise steif, der Nebel hüllt das Boot ganz ein.
Er träumt von warmer Stube noch, als die lieblich Stimme ihn ereilt.
'Dich friert wohl? Weisst du, niemand friert, wenn er in meinem Reich verweilt.'

Was staunt der Fischer als er erblickt ein Mädchen auf den nahen Klippen,
wunderschön ist's anzusehen, das wallend Harr, die vollen Lippen.
Doch - oh je - dem Fischer fröstelt, als er den Unterleib gewahrt.
Nicht Beine, einen Fischleib sieht er und flieht zum Hafen seiner Heimat.

Man hört Geschichten, Mythen, Sagen,
Engelsgleich ihr golden Haar,
wüsste ich nur wo, ich würde es wagen,
zu lauschen dem Gesang - fürwahr!
Für einen Kuss von ihren Lippen
würde ich alles geben, was ich hab'!
Mein Hab und Gut und meine Seele...

Am zweiten Tag - die gleiche Stelle, die ganze Nacht an sie gedacht,
die Schönheit auf der Klippe gestern hat ihn um den Schlaf gebracht.
Seine Augen suchen noch als Gesänge ihm sein Herz erweichen:
'In meinem Reich am Grund der See, nie Schmerz und Sorgen dich erreichen!'

Am dritten Tag - die gleiche Stelle, die ganze Nacht lang hielt er Wacht,
nicht aus dem Ohr die süssen Känge, tiefe Sehnsucht ist entfacht.
Er lehnt sich weit über die Reeling, zu erblicken diese Frau.
Da ist sie, ganz nah bei ihm und streckt die Hände nach ihm aus.

Man hört Geschichten, Mythen, Sagen,
Engelsgleich ihr golden Haar,
wüsste ich nur wo, ich würde es wagen,
zu lauschen dem Gesang - fürwahr!
Für einen Kuss von ihren Lippen
würde ich alles geben, was ich hab'!
Mein Hab und Gut und meine Seele...

Man hört Geschichten, Mythen, Sagen,
Engelsgleich ihr golden Haar,
wüsste ich nur wo, ich würde es wagen,
zu lauschen dem Gesang - fürwahr!
Für einen Kuss von ihren Lippen
würde ich alles geben, was ich hab'!
Mein Hab und Gut und meine Seele...

'So komm doch!' lockt sie und er streckt sich, greift behutsam ihre Hand.
Sie zieht sanft und er lässt sich gleiten, über den Bootsrand.
Sie umarmt ihn, küsst ihn innig - gerne lässt er es geschehen.
Sie nimmt ihn mit sich, immer tiefer und er wart nie mehr gesehen.

Man hört Geschichten, Mythen, Sagen,
Engelsgleich ihr golden Haar,
wüsste ich nur wo, ich würde es wagen,
zu lauschen dem Gesang - fürwahr!
Für einen Kuss von ihren Lippen
würde ich alles geben, was ich hab'!
Mein Hab und Gut und meine Seele...

Man hört Geschichten, Mythen, Sagen,
Engelsgleich ihr golden Haar,
wüsste ich nur wo, ich würde es wagen,
zu lauschen dem Gesang - fürwahr!
Für einen Kuss von ihren Lippen
würde ich alles geben, was ich hab'!
Mein Hab und Gut und meine Seele - würd' folgen in ihr Seemansgrab...


3. Sichelmond

Es hebt an ein weh' geklag
Es schwankt das Seelenleben
Es schickt sich an das Heidenpack
Die heil'ge Stadt zu nehmen
Welch' Drohung für die Christenheit
Es muss etwas geschehen
So entschied die Obrigkeit:
Das Volk wird kämpfen gehen!

Sogleich die Masse ward bewegt
Und die Leiber bebten
Und wenn einer greuel hegt
Sorgt er für's Seelenleben
Des Bruders Sohn des taugenichts
Und schickt ihn zu der Meute
Kämpfende Mäuler fressen nicht
Und bringen reiche Beute

Weit über'm Meer
Wo Träume, Sehnsucht, Hoffnung liegen
Weit über'm Meer legenden sich nähr'n
Weit über'm Meer erzählt der Sichelmond von Frieden
Weit über'm Meer leuchtet ein Stern

Da stehen die Seelen Hoffnungsvoll
Papst Urban spricht den Segen
Der Traum von Ruhm von Glück von Gold
Kann tauben Geist bewegen
Die Schiffe stechen aus in See
Dem Halbmond dort entgegen
Stolzgeschwellt die Heldenbrust
Der Blick funkelt verwegen

Es ward so manche schlacht geschlagen
So manche Seuche tobte
Es wurd grosse Qual ertragen
Und das was man gelobte -
Die Heldentaten Ruhm und Gold
Das langersehnte Glück - blieb kläglich aus
Elendiglich kehrt man nach Haus zurück

Weit über'm Meer
Wo Träume Sehnsucht Hoffnung liegen
Weit über'm Meer legenden sich nähr'n
Weit über'm Meer erzählt der Sichelmond von Frieden
Weit über'm Meer leuchtet ein Stern

Ein Krüppel steht am Wegesrand
Ein Säufer dort am Fass
Die Träume vom gelobten Land
Wurden zu blankem Hass
"Doch ein Platz im Paradies
Gibt euch der Herr zum Lohn!"
Sprach der Papst
Der Preis dafür sprechen der Worte Hohn

Weit über'm Meer
Wo Träume Sehnsucht Hoffnung liegen
Weit über'm Meer Legenden sich nähr'n
Weit über'm Meer erzählt der Sichelmond von Frieden
Weit über'm Meer leuchtet ein Stern


4. Dein Anblick

hätte ich einen pinsel zu zeichnen - dein antlitz,
den glanz deiner augen, den lieblichen mund,
ich malte die wimper, die braue, dein lächeln,
wie ich es erkannte in jener stund'.

hätte ich eine flöte zu spielen - die klänge,
die von deiner anmut und schönheit erzählen,
ich spielte den reigen der himmlischen tänze,
wie in den gedanken, die mich seither quälen.

doch weder bilder, noch klänge, noch wort,
könnten beschreiben, was an jenem ort
mit mir geschehen, als ich dich gesehen,
du in jener nacht, den schein hast entfacht.

die sonne die sterne tragen kunde von dir,
jeder lufthauch erzählt mir von dir.
jeder atemzug, jeder schritt
trägt deinen namen weit mit sich mit....

die sonne die sterne tragen kunde von dir,
jeder lufthauch erzählt mir von dir.
jeder atemzug, jeder schritt
trägt deinen namen weit mit sich mit....

hätte ich eine feder zu schreiben die worte,
die dich umgarnen wie silbernes licht,
ich schriebe von liebe, von nähe und hoffnung
und schrieb die sehnsucht hinaus in das nichts.

doch weder bilder, noch klänge, noch wort,
könnten beschreiben, was an jenem ort
mit mir geschehen, als ich dich gesehen,
du in jener nacht, den schein hast entfacht.

die sonne die sterne tragen kunde von dir,
jeder lufthauch erzählt mir von dir.
jeder atemzug, jeder schritt
trägt deinen namen weit mit sich mit....

die sonne die sterne tragen kunde von dir,
jeder lufthauch erzählt mir von dir.
jeder atemzug, jeder schritt
trägt deinen namen weit mit sich mit....


5. Die Drei Prüfungen

Mit Hunger und Kälte verbring ich die Nacht
Der Tag hat wie immer kein Brot mir gebracht
Mein treuer Begleiter seit dem Vater starb
Ist seine laute die vom Tod er mir gab
Die Mutter lief weg an einen fernen Ort
Für den Wunsch deines Mannes jagte sie mich fort
Ich zieh nun umher singe traurige Lieder
Die Nacht ist sehr kalt
Vielleicht erwache ich nie wieder

Da seh ich Augen so glühend und rot
Es holt mich der Teufel in der stunde der Not
Ich hör seine stimme die sanft zu mir spricht
Ich mach dir ein Angebot fürchte dich nicht
Ruhm und Geld geb ich dir und vieles mehr
Das erste Weib das du liebst gib dafür her
Ich liebte noch nie und so wird's immer sein
Der Handel soll hiermit besiegelt sein

Nun steh ich am Fenster schau hinaus in die Nacht
Und ich lebe ein lebe ein leben das vom Teufel gemacht
Nun steh ich am Fenster schau hinaus in die Nacht
Und ich lebe ein lebe ein leben das vom Teufel gemacht

Nun Spiel ich Lieder wie von Geisterhand
Erklingen die Lieder in mächtigem klang
Im Rausch der Musik sind die Menschen gebannt
Der König der Spielleute werd ich genannt
Reichtum und gold sind nun mein Leben
Die Herzen der Frauen sind mir ergeben
Was immer ich will es wird mir geschenkt
Rücksicht und Mäßigung sind mir fremd

Nun steh ich am Fenster schau hinaus in die Nacht
Und ich lebe ein lebe ein leben das vom Teufel gemacht
Nun steh ich am Fenster schau hinaus in die Nacht
Und ich lebe ein lebe ein leben das vom Teufel gemacht

Plötzlich geschieht es
Seh ihr ins Gesicht die glänzenden Augen wie Sonnenlicht
Sie schaut mich an direkt in mein Herz
Ich fühlte die Wahrheit wie rasenden Schmerz
Sie hatte sofort meine Sinne gefangen
Doch werd ich wohl nimmer mehr zu ihr gelangen
Denn schon sieht des Teufels Fratze mich an
Errinert mich an den geschworenen Bann
Ich ward entschwunden in dunklen Neid
Sein lachen noch weit in die Dämmerung hallt
Ich hörte ihr schrein und es trifft mich ihr blick
Es nahm sie der Teufel und sie kehrt nie zurück

Nun steh ich am Fenster schau hinaus in die Nacht
Und ich lebe ein lebe ein leben das vom Teufel gemacht
Nun steh ich am Fenster schau hinaus in die Nacht
Und ich lebe ein lebe ein leben das vom Teufel gemacht
Nun steh ich am Fenster schau hinaus in die Nacht
Und ich lebe ein lebe ein leben das vom Teufel gemacht


6. Waldgeflüster

[Instrumental]


7. Der Spion

Ich lieg' im Schmutz mit dem Gesicht nach unten,
schwere Männerhände greifen mich auf.
Ich wurde erwischt, meine Botschaft gefunden.
So nimmt denn die Geschichte ungehindert ihren Lauf!

Hinter den Reihen fremder Mächte führte
mich meine Reise, die geheime Mission
um ihren Aufmarsch, Heimlichkeiten zu erkunden.
Das Volk zu beschützen ist mein grösster Lohn!

Doch von Beginn: dunkle Gestalten trieben
sich in den Städten heimlich nachts umher.
Dunkle Mäntel, grosse schwarze Kapuzen -
was haben die vor, wo kommen die her?

Ist das ein Anschlag von der dunklen Gilde?
Wer gab den Auftrag, wer ist das Ziel der Aktion?
Wird das ein Krieg? Wer kann die Antwort finden?
Sie brauchten mich fragten...

... ihren Spion auf Geheimmission.
... ihren Spion auf Geheimmission.

Bin unterwegs in fremden Landen,
meistens verkleidet, dadurch unerkannt!
Seit sie mich zum Spion ernannten,
bin ich wie ein bunter Hund im Land bekannt!

Bin unterwegs in fremden Landen,
meistens verkleidet, dadurch unerkannt!
Seit sie mich zum Spion ernannten,
bin ich wie ein bunter Hund im Land bekannt!

Bin der Spion auf Geheimmission.
Bin der Spion auf Geheimmission.

Werde hoch gerissen, meine Augen mir verbunden,
werde fortgeführt und in Verliese gesperrt.
Ich werde gefoltert um zu erkunden,
wem ich wohl diene, wem ich angehör...

Doch kann ich fliehen, denn ohne Vorsicht war ihr handeln.
Sie suchten überall verzweifelt und lang,
begriffen nie, warum sie mich nicht mehr fanden,
als ich in den Burggraben sprang!

Bin der Spion auf Geheimmission.
Bin der Spion auf Geheimmission.

Bin unterwegs in fremden Landen,
meistens verkleidet, dadurch unerkannt!
Seit sie mich zum Spion ernannten,
bin ich wie ein bunter Hund im Land bekannt!

Bin unterwegs in fremden Landen,
meistens verkleidet, dadurch unerkannt!
Seit sie mich zum Spion ernannten,
bin ich wie ein bunter Hund im Land bekannt!

Bin der Spion auf Geheimmission.
Bin der Spion auf Geheimmission.

Bin der Spion auf Geheimmission.
Bin der Spion auf Geheimmission.
Bin der Spion auf Geheimmission.
Bin der Spion...


8. Die Zwei Brüder

Eine Kutsche - schwer bewacht von Reitern, holpert eilig durch die Nacht.
Welch' Schätze ihr wohl innewohnen, dass man sie so gut bewacht.
Nun wir werden's bald erfahren, denn dort: Ein Schatten - unerkannt -
und aus dem Strauchwerk tritt ein Barde, die Laute fest in seiner Hand.

Sofort umringt von Reitern ist er: "Sprich, du Narr, was treibst du hier?
Siehst du nicht des Königs Wappen? In seinem Auftrag reiten wir!"
Ein Hornstoss aus dem nahen Walde, Pfeile fliegen durch die Nacht,
und man hört Gesang des Barden leise, als er greift in die Saiten sacht:

"Der Herr des Waldes ist er und nimmt sich seinen Teil.
Genau die Hälfte kriegt er, sein Eigentum ist's weil..."

Kampf der Brüder bis auf's Blut! Hey! Hey! Hey!
Die Rache ist ein süsses Brot! Hey! Hey! Hey!
Im Herz brennt heiss die Glut! Hey! Hey! Hey!
Nicht länger blind für seine Not!

Auf Rache sinnt er seit dem Tag, als er die Wahrheit hat erfahrn.
Seine Mutter - dies nicht wirklich - erzählt wer seine Eltern waren.
Es war der König nebst Gemahlin - die ihm Zwillinge gebar -
der gab ein Kind dem Kräuterweibe und man es nie wieder sah.

"Der Herr des Waldes ist er und nimmt sich seinen Teil.
Genau die Hälfte kriegt er, sein Eigentum ist's weil..."

Kampf der Brüder bis auf's Blut! Hey! Hey! Hey!
Die Rache ist ein süsses Brot! Hey! Hey! Hey!
Im Herz brennt heiss die Glut! Hey! Hey! Hey!
Nicht länger blind für seine Not!

Im Sterbebett beichtet der König seinem Sohn die schlimme Tat,
doch statt zu handeln schweigt er still - er mit nichts und niemand teilen mag.
Der Bruder indes weiss es längst und holt sich selbst was ihm gehört.
Keine Kutsche bleibt ungeschor'n, wenn ihr Weg den Wald durchquert...

"Der Herr des Waldes ist er und nimmt sich seinen Teil.
Genau die Hälfte kriegt er, sein Eigentum ist's weil..."

Kampf der Brüder bis auf's Blut! Hey! Hey! Hey!
Die Rache ist ein süsses Brot! Hey! Hey! Hey!
Im Herz brennt heiss die Glut! Hey! Hey! Hey!
Nicht länger blind für seine Not!

Kampf der Brüder bis auf's Blut! Hey! Hey! Hey!
Die Rache ist ein süsses Brot! Hey! Hey! Hey!
Im Herz brennt heiss die Glut! Hey! Hey! Hey!
Nicht länger blind für seine Not!


9. Vogelfrei

Wir stehen in dunklen Ecken, streifen über den Markt.
Wir wissen ganz genau, was er zu bieten hat.
Was lose in den Taschen oder achtlos unversperrt,
wechselt den Besitzer - uns ein warmes Mahl beschert.

Verstect in finsteren Wäldern, lauern wir dem, der verirrt.
Wird seines Gutes beraubt, wenn er sich auch ziert.
Wir flüchten vor den Häschern, die man nach uns ausgesandt.
Der Steckbrief unserer Bilder im ganzen Land bekannt.

Wir sind frei wie die Vögel.
Wir sind Vogelfrei.
Wir ziehen mit ihnen im Winde.
Wohin ist einerlei!

Wir haben schon in dunkler Nacht des Grafen Maid gestohlen
und für ein Lösegeld durfte er sie wiederholen.
Wir gaben schon dem Schäfer, mächtig Schnaps und mächtig Wein
als er betrunken schlief, wurde seine Herde klein.

Wir schmuggeln verbotene Ware durch das Land.
Falschgeld geben wir von Hand zu Hand.
An Väter schöner Töchter den Heiratswunsch entsandt
und mit der Aussteuer nach der Hochzeit durchgebrannt...

Wir sind frei wie die Vögel.
Wir sind Vogelfrei.
Wir ziehen mit ihnen im Winde.
Wohin ist einerlei!

Hin und wieder kanns geschehen dass man einen erwischt.
Der baumelt am Galgen, bis sein Leben erlischt.
Doch wollen wir uns nicht grämen, denn der Lohn ist frei zu sein.
Wir gedenken seiner bei einer guten Flasche Wein!

Wir sind frei wie die Vögel.
Wir sind Vogelfrei.
Wir ziehen mit ihnen im Winde.
Wohin ist einerlei!


10. Sonnenstrahl

Ich wär so gern ein kleiner Sonnenstrahl,
ein kleiner Lichtblitz, Lichtblick am Horizont.
Ein Gute-Laune-Bringer, ein Friedensbote und
ein Freudenspender, Glücksversender, ein Lächeln ohne Grund.

Ich wär so gern ein kleiner bunter Fisch.
Ein Flußumschwinger, Wasserplanscher voll von Lebenslust.
Ein Lebenskünstler, Glücksgeniesser, Leben für den Augenblick.
Geplantes Ablenkungsmanöver von Deinem Problem.

Ich wär so gern ein großer, grüner, starker Baum.
Ein Berg, ein Fels in Sturm und Brandung
warmer sichrer Hort. Ne starke, feste Schulter,
Spender für Geborgenheit. Die Rückendeckung,
Sicherheit, vertrauen für alle Zeit.

Ich würd Dich dann verfolgen, stets Deinen Weg erhellen.
Alle Schatten vertreiben, alle Hindernisse fällen.
Und wenn alles grau ist in Deinem See der Seele,
wär ich der einzige Farbklecks, Hoffnungsschimmer nur für Dich.

Doch zu meinem Bedauern werd ich davon gar nichts sein.
Denn ich bin stinknormal und habe lediglich nur schwein.
Daß Du an mir was findest drum versuche ich zumindest
vom Sonnenstrahl, vom Fisch, vom Baum ein Stück für Dich zu klauen.


11. Der Kurier

Eines Nachts rief sie mich zu ihr, Treffpunkt war das Schlafgemach.
"Nimm diesen Brief hier, teurer Kurier, erlöse mich von meiner Schmach!"
So eilte - nein, ich flog von dannen, der Adressat ein alter Schmied.
Er las den Brief und Tränen rannen, lachend er den Bauch sich hielt.

"Was ist so lustig?", fragte ich donnernd, doch der Schmied sagte kein Wort.
Er gab mir grinsend einen Schlüssel und schickte mich mit diesem fort.
Ich ritt zurück zur Königin, was war sie glücklich, als sie sah,
dass ich ihr diesen Schlüssel bring, doch dann wurde ihr Blick sonderbar...

Ich bin Kurier der Königin, ich bin der Kurier!
Was immer sie benötigt, bring ich ihr, bring ich ihr!
Ich bin Kurier der Königin, und wenn's das Letzte, was ich tu,
ich ebne ihr den Weg - hier und jetzt und immerzu.

Sie zog sich gänzlich aus vor mir, ließ langsam alle Hüllen fallen.
Als sie entblößt, dämmerte mir der Grund für dieses Unterfangen.
Um die Hüften schwang sie mächtig ein gar grausiges Dessous,
ein Keuschheitsgürtel - unheilsträchtig - und der Schlüssel passt ins Schloss dazu.

"Befrei mich doch von diesem Ding!", befahl sie ungeduldig mir.
"Muss heute noch woanders hin, solange der König ist nicht hier."
Das Schloss springt auf und sie verschwindet erleichtert lachend in die Nacht.
Problem gelöst - mit kleinen Dingen ich ihr oft schon Glück gebracht.

Ich bin Kurier der Königin, ich bin der Kurier!
Was immer sie benötigt, bring ich ihr, bring ich ihr!
Ich bin Kurier der Königin, und wenn's das Letzte, was ich tu,
ich ebne ihr den Weg - hier und jetzt und immerzu.

Habe ihr so manchen Dienst erwiesen, so manche Nachricht überbracht.
Den Liebesbrief zum Müllersburschen, der dann prompt hat die Nacht verbracht
im Himmelbett der Königin, was hab ich insgeheim gelacht,
als sie - nach nicht ganz 9 Monden - den "Königssohn" zur Welt gebracht.

Sei's wie es sei und wie es ist, ich verhalte mich diskret,
solange die schöne Königin einmal die Woche bei mir steht!

Ich bin Kurier der Königin, ich bin der Kurier!
Was immer sie benötigt, bring ich ihr, bring ich ihr!
Ich bin Kurier der Königin, und wenn's das Letzte, was ich tu,
ich ebne ihr den Weg - hier und jetzt und immerzu.


12. Sturmnacht

[Instrumental]


13. Der Hofnarr

Possen reißen, witze machend, ich so manches Herz erfreu.
Den Ball jonglierend, Feuer spuckend, unterhalte ich die Leut'
des Hofes - König, Königin und ihre zarte Tochter,
weil ich der Narr des Hofes bin, ein Clown, ein ausgekochter.

Das Kind des Königspaares ist es, welches mir den Kopf verdreht.
Bin schwer verwirrt, wenn ich ihr Antlitz, ihre Schönheit, Anmut seh'.
So kam es, dass ich - obwohl vom Stande lange nicht berechtigt war -
um ihre Hand anhielt, beim König vorsprach - bin der Narr.

"Meine Tochter willst du, Narr, wenn Herrscher würden alles geben?
Sei König, mit Gold, Land und Volk, dann sollst du mit ihr leben."

Ich bin der Narrenkönig - König aller Narren bin ich wohl!
Mein Volk die Menschen, die gern lachen und mein Gold mir innewohnt!
Mein Land ist doch die ganze Welt - wer denn könnte ihr mehr geben?
Gib mir deine Tochter, Meister, soll fortan glücklich leben!
Ich bin der Narrenkönig - König aller Narren bin ich wohl!

Der König, nein, das ganze Volk lacht ob der dreisten Tat.
"Seht, der Narr will König sein!" Ich war Gespött im ganzen Staat.
So zog ich fort mit schwerem Herzen, fort von Schloss und Heimatstadt.
Nur ein Mensch winkte traurig meiner, als ich ritt ins Tal hinab.

So ritt ich hierhin, ritt ich dorthin, blies mit Trübsal mir den Marsch,
bis ich hört' des Königs Botschaft, welche verbreitete sich rasch:
"Die liebst Prinzessin ist verfallen gar fürchterlicher Depression,
wer eilt und sie zum Lachen bringt, der soll sie sich zum Weibe holen."

So will ich denn mein Glück versuchen, wenn nicht der Narr, wer könnt es dann?
Gesagt getan, so stand ich vor ihr und mein Lied begann:

Ich bin der Narrenkönig - König aller Narren bin ich wohl!
Mein Volk die Menschen, die gern lachen und mein Gold mir innewohnt!
Mein Land ist doch die ganze Welt - wer denn könnte ihr mehr geben?
Schenk mir ein Lächeln, Schöne, sollst dann fortan glücklich leben!
Ich bin der Narrenkönig - König aller Narren bin ich wohl!

So gab ich alles, was ich kannt', spielte mein ganzes Repertoire
und sie lachte, jeder lachte, das ganze Land am Lachen war!
Auch der König musst' gestehen, dass ich die beste Medizin
für seine liebe Tochter - ich der Narrenkönig bin.


14. Der Wandersmann

"Es ist geleert das erste Fass,
kommt Brüderlein erzählt noch was
von euren weiten Reisen.
Sprecht und hebt das Glas!"

Der alte bärtige Wandersmann fängt mit der Geschichte an,
als einst von fern das Jaghorn schallt und Jäger hetzten durch den Wald.
"Der Hirsch drohte zu entkommen, doch rannte ich schneller als das Tier,
mit blosser Faust niedergerungen - das Geweih hier als Beweis dafür!"

Der alte bärtige Wandersmann fängt mit der Geschichte an,
als einst ein Sturm das Meer zerwühlt und Mann und Maus vom Schiffsdeck spült.
"Das Schiff drohte zu sinken, die Segel rissen wie Papier.
Ich holte Luft und bliess den Sturm fort - das Stück Leinen als Beweis dafür!"

"Es ist geleert das erste Fass,
kommt Brüderlein erzählt noch was
von euren weiten Reisen.
Sprecht und hebt das Glas!"

Der alte bärtige Wandersmann fängt mit der Geschichte an,
Als einst der Feind die Stadt besetzt, das Katapult das Tor zerfetzt.
"Ich schlich mich von hinten an, mein Kampfschrei klang wie 1000 Mann.
Sie rannten fort wie scheues Getier - der Helm hier als Beweis dafür!"

Der alte bärtige Wandersmann fängt mit der Geschichte an,
als einst der Jüngste Tag anbrach und alles von dem Ende sprach.
"Es leckten Flammen in die Welt, als offen stand die Höllentür.
Ich schlug sie zu undmein Schloss hält - der Schlüssel als Beweis dafür!"

"Es ist geleert das erste Fass,
kommt Brüderlein erzählt noch was
von euren weiten Reisen.
Sprecht und hebt das Glas!"

"Ich hab erzählt von meiner Jagd und wie ich den Sturm bezwungen hab',
wie ich den Bösen Feind vertrieb und der Deckel auf der Hölle blieb.
Nun rollt das zweite Fass herein, wir wollen nunmehr glücklich sein
und wenn nicht zu voll der Ranzen, fröhlich auf den Tischen tanzen...!"

"Es fliesst der Wein, es fliesst das Bier!
hoch die Krüge trinken wir!"
"Es fliesst der Wein, es fliesst das Bier!
hoch die Krüge trinken wir!"

"Es fliesst der Wein, es fliesst das Bier!
hoch die Krüge trinken wir!"
"Es fliesst der Wein, es fliesst das Bier!
hoch die Krüge trinken wir!"

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